Aktiv werden
Sie wollen selbst aktiv werden? Wunderbar! Wir freuen uns. Hier haben wir Ihnen ein Starterpaket zusammengestellt, das Ihnen beim Einstieg in die Gestaltung eines naturnahem Gartens oder die bei der Umgestaltung einer Grünfläche, für die Sie die Betreuung übernommen haben, helfen soll.
Und natürlich beraten wir Sie gerne vor Ort und erstellen für Sie einen Umsetzungs-Plan.
Unser Kontakt: info@100000schmetterlinge.de
Oder wollen Sie uns direkt unterstützen, z B. mit einer Spende? Dann klicken Sie bitte hier.
Bevor es losgeht: Die Natur gibt uns die Grundregeln vor:
Im Kern geht es um die Schaffung von Nahrungs- und Lebensgrundlagen für unsere Tiere und Pflanzen.
Wir leben IN DER NATUR und geben ihr den nötigen Raum!
Ein Naturgarten ist im Jahresverlauf und über Jahre im stetigen Wandel und eigentlich nie fertig.
Er orientiert sich am Vorbild der natürlichen Kreisläufe, fördert diese und ist selbsterhaltend.
Der Naturgarten lebt von Brüchen, Kanten, Unebenheiten. Natürliche Unordnung spendet Leben!
Mit geeigneten Pflanzen und schmetterlingsfreundlich gestaltetem Garten helfen wir unseren Freunden, den Schmetterlingen, und schützen sie! Auf die Frage nach dem „Wie“ gibt es 12 einfache Antworten:
Erstmal wachsen lassen und staunen, was schon alles da ist!!
Kein Gift verwenden: Durchforsten Sie Keller und Schuppen nach Pflanzenschutzmitteln und entsorgen Sie sie ausnahmslos. Auch wenn „bienenfreundlich“ darauf steht. Es gibt keine schmetterlingsfreundlichen Pestizide. Das Gleiche gilt für Schneckenkorn und synthetische Düngemittel. Sie sollten in einem insektenfreundlichen Garten vollständig fehlen.
Vielfalt schafft Leben! Je abwechslungsreicher ein Garten ist, desto mehr Schmetterlingen bietet er Lebensräume. Eine sonnige Wildblumenwiese ist genauso wichtig wie Totholzhaufen im Schatten eines Baumes.
Ein Nektarangebot von Frühling bis Herbst bieten! Besonders früh im Jahr und im späten Herbst gibt es nur wenige blühende Pflanzen. Genau wie Wildbienen brauchen erwachsene Schmetterlinge auch dann Futter. Ein möglichst lange zur Verfügung stehendes und breit gefächertes Spektrum an Blüten ist daher unbedingt wünschenswert – auch für andere Insekten.
Ohne Raupen keine Schmetterlinge! Nicht weniger wichtig als der Nektar sind die Pflanzen als Raupenfutter. Die meisten Schmetterlinge legen ihre Eier nur auf ganz bestimmte Pflanzen, die nicht unbedingt mit auffälligen Blüten bedacht sind, aber in jeden schmetterlingsfreundlichen Garten gehören.
- Nur heimische Wildpflanzen verwenden! Schmetterlinge und Wildpflanzen haben sich seit Jahrmillionen aneinander angepasst und bilden ein unveränderliches Schlüssel-Schloß-Verhältnis. Daher liegen Sie mit einheimischen Wildblumen und Kräutern immer richtig. Für die Auswahl bieten wir umfangreiche Pflanzenlisten in unserem Download-Bereich ganz unten auf dieser Seite an.
- Strukturreiche, blühende Hecken sind Lebensadern. Pflanzen Sie am besten heimische und freiwachsende Wildsträucher an.
- Nur ein- bis zweimal pro Jahr mähen. Rotierende Mäher schaden der Natur erheblich!
- Überwinterungs-Quartiere durch Zurückhaltung im Herbst schaffen! Viele Schmetterlinge überwintern als Raupen und Eier im Laub und in Gehölzen, deshalb sind Winter-Quartiere für sie überlebenswichtig. Altholz, Pflanzenstängel, Laubhaufen und Hohlräume sowie hochstehende Wiesen bieten Schutz. Trockenmauern und Steinhaufen sind ebenfalls beliebte Winterquartiere. Je „unordentlicher“ und abwechslungsreicher der Garten ist, desto eher finden Schmetterlinge eine Überwinterungsmöglichkeit. „Schmetterlingshotels“ werden da vollkommen überflüssig.
- Eine Wasserquelle oder ein (Mini-)Teich ist Lebensraum für viele Insekten wie Wasserkäfer oder Libellen. Zugleich ist er eine wichtige Trinkstelle. Legen Sie verschiedene Wassertiefen an und pflanzen Sie einheimische Uferpflanzen.
- Lichtverschmutzung vermeiden: Insbesondere die Nachfalter brauchen Dunkelheit zum Überleben! Nächtliche Beleuchtung im Garten oder auf dem Balkon kann nachtaktive Insekten in ihrem natürlichen Lebensrhythmus stören. Wer auf Licht auf seinem Balkon oder im Garten nicht verzichten kann oder möchte, sollte auf eine insektenfreundliche Beleuchtung achten und eineLampe wählen, deren Licht nicht zu hell ist und durch einen Lampenschirm begrenzt wird
- Den Plan mit einem ökologischen Blick auf die Vernetzung zwischen einheimischen Pflanzen, den Tieren und Menschen erstellen. Auch die Menschen sollen sich dort wohlfühlen!
Der „große Wurf“ ist schwierig, besser sind kleine Schritte über mehrere Jahre.
Eine weitere Informationsquelle ist eine Broschüre, die für die Stadt Siegen erstellt wurde: „Heimische Bäume und Sträucher für Gärten“.
Das Original finden Sie hier.
Wie wär’s z. B. mal mit der Vogelbeere (Sorbus aucuparia): 63 Vogelarten haben sie auf dem Speisezettel und: „Entgegen einer weitverbreiteten Annahme sind ihre Früchte ungiftig.“, sagt uns Wikipedia.
Jede Wiese muss mal gemäht werden – ohne Pflege geht es nicht. Aber bitte nicht – siehe ganz oben – den Standard-Rasenmäher in Gang setzen! Es muss jedoch auch nicht gleich die Sense sein.
Hier gibt es zwei Broschüren des NaBu Hamburg zu diesem Thema:
- Für die erste Orientierung: „Wiesen, Mahd und Insekten„
- In die Tiefe geht dann „Mahd und Tagfalter – eine Übersicht„
Viele weiterführende Informationen finden Sie mit Hilfe unserer „Nützlichen Links„!